Experiment - Der Laborküche wird zur Versuchsküche
Ansichtssache

5 Euro für 3 Mahlzeiten – Die Challenge [Eden]

Probieren geht ja bekanntlich über Studieren. Und in der Theorie klingen Dinge manchmal bahnbrechend gut und enden in der Praxis in einem desaströsen Durcheinander. Nichts Neues, das passiert mir beim Kochen öfter mal. Aber passiert mir das auch beim Einkaufen? Mit begrenztem Budget? Wollen wir doch mal sehen… challenge acccepted!

Nachdem Maddin in seinem Beitrag den Anfang gemacht hat, bin ich nun dran. Und ich will diesem Experiment wirklich eine faire Chance geben. Nicht zwingend, damit ich beweisen kann, dass es funktioniert, sondern weil ich Muffensausen habe. Ich will am Ende des Tages nicht grummelig auf meinem Sofa sitzen, weil ich nicht genug gegessen habe. Ich will auch keine Einkaufstasche voll mit Blödsinn heim tragen, weil fünf Pakete Reis zwar satt, aber nicht glücklich machen. Und ganz bestimmt will ich auch meinem alten Mathelehrer keine Genugtuung geben, weil ich für drei Stunden wild rechnend im Supermarkt festgesessen habe.

Make the most of it – das wird mein Motto! Denn mit diesen fünf Euro, da bin ich sicher, kann man mächtig was reißen. im Übrigen gelten für mich die gleichen Regeln wie für Maddin:

  • Kein Gratisfutter von Probierständen oder Coupon-Aktionen
  • Essig, Öl und Gewürze sind nicht inklusive
  • Geldgeschenke dürfen nicht angenommen werden
  • Essen wird nicht untereinander geteilt
  • Bleib im Budget!
  • Drei Mahlzeiten für eine Person

Der Einkauf

Heute fühlt sich das Betreten des Supermarktes an wie der Beginn einer Detektivjagd. Wo verstecken sich die guten Sachen? Hat das hier was mit meinem Fall zu tun? Gibt es Hinweise oder Spuren, um das Rätsel zu knacken? Beim Brot stehe ich etwas blöd herum und grüble. Ich könnte einfach Mehl kaufen und selber backen. Hab auch mal gelesen, dass man das auswaschen kann, um Seitan zu machen. Und Nudeln könnte ich auch damit herstellen. Herrje, aber das ist so viel Arbeit!

Aber ich glaube, ich bin da an was dran! Eine neue Strategie muss her: back to basic. Erst die Grundzutaten. Die sind die Basis, auf der man aufbauen kann. Mit denen kann man kreativ werden. Wenn die gesichert sind, kann es so schlimm nicht mehr werden. Und es stimmt. Ich hab drei unheimlich günstige Basics und noch massig Geld für anderes. Jetzt geht’s zum Gemüse, und ich fühle mich überraschend erleichtert. Das Ding läuft…

5 Euro für 3 Mahlzeiten – Die Challenge – Toastenstein – Eden’s Version

…und zwar so gut, dass ich gar nicht lange brauche, um auch den Rest in meinem Beutel zu verstauen. Erinnert stark an einen kleinen Rausch, wie man ihn bei einem Point and Click Adventure erlebt. Wenn die ersten Hürden erstmal geschafft sind, will man gar nicht mehr aufhören und versucht immer noch mehr zu schaffen. Oh, wir haben Paprika, och da geht noch mehr! Zwiebeln bekommen wir auch noch hin! Ach, einer geht noch! Hau’ noch eine Steckrübe obendrauf! Und am Ende sieht die Ausbeute wie folgt aus:

  • Haferflocken (0,49 €)
  • Spitzenlandkornreis (0,49 €)
  • Passierte Tomaten (0,39 €)
  • Bund Suppengrün (0,99 €)
  • Paprika (1,29 €)
  • Steckrübe (0,47 €)
  • Rote Zwiebeln (0,12 €)
  • Apfel (0,31 €)
  • Banane (0,21 €)

Für die Neugierigen: Meinen kompletten Einkauf habe ich im REAL gemacht, und ich habe genau 4,76 € für ihn ausgegeben. Kann man mit arbeiten, oder? Finde ich auch, also schauen wir uns an, was dabei herausgekommen ist.

Das Frühstück

5 Euro für 3 Mahlzeiten – Die Challenge – Toastenstein – Eden’s Version

Zum Frühstück gab es bei mir Haferflocken-Pancakes mit Banane und gebratenen Äpfeln. Ich habe noch nie vorher Pancakes mit Haferflocken gemacht und auch noch nie ohne Milch. Aber ich dachte mir, so schwer kann es nicht werden. Wenn ich meine Hafermilch jetzt selber mache, würde die ja auch nur aus Haferfocken und Wasser bestehen. Folglich landeten Haferflocken, Wasser, die Banane, Zimt und ein bisschen Zucker im Mixer und fertig war der Pancaketeig. War übrigens erstaunlich lecker! <3

Das Mittagessen

5 Euro für 3 Mahlzeiten – Die Challenge – Toastenstein – Eden’s Version

Fürs Mittagessen ging‘s dann mit voller Schubkraft voraus: Haferflocken-Bratlinge mit Tomaten-Dip auf einer kleinen Reis-Pfanne. In den Bratlingen verstecken sich selbstverständlich Haferflocken, etwas Wasser, geraspelte Möhren und eine Ecke Sellerie, etwas Paprika und eine Zwiebel. Der Dip dazu ist absolut simpel, denn er besteht nur aus passierten Tomaten und ein paar Gewürzen. Und die Reispfanne ist nicht viel komplizierter, da kommen nämlich nur Reis, Zwiebel und Paprika zusammen. Die Bratlinge waren mein absolutes Highlight, weil die unheimlich knusprig waren. Und ich bin mir sicher, die könnten hier auch nochmals als Rezept enden.

Das Abendbrot

5 Euro für 3 Mahlzeiten – Die Challenge – Toastenstein – Eden’s Version

Bestimmt braucht nicht jeder ein warmes Abendessen, aber in der Laborküche gibt es das sehr oft. Und was ginge da besser als eine kleine Suppe? Die Suppenliebe wird hier großgeschrieben, auch wenn Maddin sie lieber etwas langsam und gähnend schreibt. Außerdem ist es in diesem Fall auch eher ein Gemüseeintopf geworden. Und hier habe ich’s so simpel gehalten wie nur irgend möglich. Alle Reste und übrigen Dinge klein würfeln, anbraten und mit passierten Tomaten, Wasser und Gewürzen aufgießen und kochen. Ein klassischer fridge cleaner!

So, das war mein Tag. Und wir können zusammenfassen: Heute gab es keine spontanen Jekyll & Hyde Momente! Mein Wanst ist voll und ich bin nicht verhungert. Klarer Daumen nach oben. Morgen bekommt ihr dann unser großes Fazit, und wir sagen euch, was wir von diesem Experiment halten, ob wir etwas gelernt haben und vielleicht gibt es auch noch ein paar Tipps für euren nächsten Einkauf…

VonEden

Mit Kamera, Kochlöffel und einer guten Portion Irrsinn bewaffnet ist Eden für die Rezepte hier auf Toastenstein zuständig und brutzelt, brät und testet im Auftrag des erleuchteten Gaumens neue Geschmacksmonster für euch.

Du willst Eden eine Mail schreiben? Hier ist die Adresse: eden@toastenstein.com

1 Comment

  1. Oh ja! Haferflockenbratlinge, die sind immer genial, bin ich von besessen. Toll, dass du mir da noch eine neue Alternative gezeigt hast.
    Ich würde sagen: Experiment gelungen und dezenter Suppenneid meinerseits.

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