In Good Bye, Lenin! haben sie die DDR am Leben gehalten. In Brandenburg hat man ihnen einen ganzen Radweg gewidmet. Und in unserem neuesten Rezept werden sie als Butterbrot-Gurken zum echten Stullen-Mehrwert. #gurkenforpresident
Hallo, mein Name ist Eden und ich habe ein Gurkenproblem. – klingt affig, liegt aber so nah an der Wahrheit wie die Gurke am Spreewald. Ob Cornichons, Senfgurken, Dillgurken, Honiggurken (die kann man auch veganisieren!) oder Salzgurken, ich liebe sie alle. Sie sind süß, sauer, würzig und decken für mich das komplette Geschmacksportfolio ab.
Als ich klein war, hat man mich nicht in meinem Buggy sitzen sehen mit einem labbrigen, geschmacklosen Brötchen in der Hand, sondern meine kleine Faust hat eine große Gewürzgurke gehalten. Und zu exakt diesem kleinen Mädchen mutiere ich jedes Mal, wenn wir uns irgendwo befinden, wo es einen Stand mit eingelegten Gurken gibt.
Auf dem Wochenmarkt. Dem Flohmarkt. Egal wo. Wenn es einen Gurkenstand gibt, wird eine Frau Mitte Dreißig mit leuchtenden Augen davorstehen und mit aufgeregter und erwartungsvoller Stimme nach einer Knobigurke verlangen. Sie wird mit beschwingten Schritten zu einem Maddin zurückkehren und diesem freudestrahlend die Gurke ins Gesicht halten, mit den Worten „GÜRKCHEN!!!“. Und ihr Gegenüber wird das merkwürdig, aber zumindest sehr liebenswert finden…
Da wir nun geklärt hätten, wie meine persönliche Geisteshaltung zu Gurken ist, ein paar Worte zu den Butterbrot-Gurken. Geboren aus der Not der Lebensmittelknappheit nach dem Krieg haben Butterbrot-Gurken als kostengünstiger und haltbarer Brotbelag gedient – daher auch der Name.
An Lebensmitteln wird es uns vermutlich nicht so schnell mangeln, aber das mit den eingelegten Gurken auf dem Brot sollten wir beibehalten. Ob Relish, Chutney oder eben Gewürzgurke, die Kombination aus süß, sauer und herzhaft macht ein lahmes Butterbrot zu einem echten Festschmaus. Also wie man es beim Spreewald-Marathon zu sagen pflegt: Auf die Gurke, fertig, los!
Eingelegte Butterbrot-Gurken mit Paprika | Toastenstein
Zutaten
- 1 kg Kleine Bauerngurken
- 1 Rote Paprika
Sud
- 500 ml Essig
- 300 ml Wasser
- 250 g Zucker
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Senfkörner
- 1½ TL Chiliflocken
- 1½ TL Salz
- ¼ TL Kurkuma
- ½ TL Currypulver (optional)
Anleitungen
- Für den Sud die Knoblauchzehen fein hacken und zusammen mit den restlichen Zutaten für den Sud in einen Topf geben und zum Kochen bringen.
- In der Zwischenzeit die Gurken und die Paprika gründlich waschen. Anschließend die Gurken in dicke Scheiben schneiden und die Paprika in mundgerechte Stücke.
- Nun saubere und heiß ausgespülte Gläser voll und eng mit dem vorbereiteten Gemüse befüllen. (Ein bisschen "stopfen" ist okay.)
- Wenn der Sud kocht, vom Herd nehmen und die Gläser randvoll befüllen, so dass das Gemüse bedeckt ist. Anschließend fest verschließen.
- Die Gurken schmecken am besten, wenn sie mindestens zwei Wochen Zeit zum Durchziehen hatten.