Riecht komisch, schmeckt komisch und sieht irgendwie auch komisch aus – die Rede ist von Fenchel! Wer bis jetzt noch nicht wusste, was er mit der ollen Knolle anstellen soll, kann heute mal einen Fuß in die Laborküche setzen und unseren Fenchel-Zwiebel-Kuchen testen.
Fenchel riecht wie die komischen Kekse, die Omas Kolleginnen vom Kaffeekränzchen immer serviert haben. Diese total unspektakulären, unattraktiven und völlig nichtssagenden Plätzchen ohne Charakter und Esprit. Und wenn du dann verzweifelt genug warst, dir doch so ein Teil zwischen die Kiemen zu schieben, hast du plötzlich das Gefühl gehabt, knusprige Zahnpasta zu essen.
Ich hoffe, wenn ich jetzt das Zauberwort „Anis“ benutze, hört man auf, Omas Kaffeekränzchen für besonders unorthodox zu halten, und stimmt mir zu, dass Anisplätzchen direkt aus der Hölle kommen. Meine Erfahrungen mit Fenchel ist übrigens nicht ganz so drastisch. Eigentlich habe ich nur eine nennenswerte Experience mit ihm gehabt. Er wurde in Streifen geschnitten und mit einer unerhörten Menge Käse überbacken, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst damit anfangen soll. Schade irgendwie…
Aber immerhin sind die Käsezeiten nun vorbei und man (ich) muss etwas kreativer werden. Was im Fall unseres Fenchel-Zwiebelkuchens ein wahrer Segen ist. Zwiebelkuchen ist ja per se schon ein Segen, besonders wenn man ihn nicht selber machen muss! Über ein halbes Kilo Zwiebeln zu schnibbeln sorgt bei mir nämlich mit nahezu 100%iger Sicherheit für wilde Schniefanfälle und kurzfristigen Augenlichtverlust. (Und nein, scharfe Messer helfen dagegen leider auch nicht. Auch keine Taucherbrillen. Oder Gasmasken.)
Wie auch immer: Fenchel-Zwiebel-Kuchen! Probiert ihn. Studiert ihn. Atmet ihn ein. Und wenn ihr müsst, könnt ihr euch auch hineinlegen und ihn abends mit ins Bett nehmen. Vielleicht würde sich auch ein Kaffeekränzchen der anderen Art anbieten. Anstatt Apfelstrudel gibt’s Paprika-Strudel. Der übliche Kastenkuchen könnte dann unser Hot-Dog-Kuchen werden. Und als Alternative zu Cupcakes gibt es die Mettbrötchen-Muffins… <3
Fenchel-Zwiebel-Kuchen mit Kidney-Bohnen
Zutaten
Boden
- 200 g Mehl (630er Dinkelmehl)
- 100 ml Wasser (lauwarm)
- 60 g Vegane Butter bzw. Margarine (geschmolzen)
- 1 Pck. Trockenhefe
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
Füllung
- 200 g Fenchel
- 350 g Zwiebeln
- 250 g Kidneybohnen
Cashew-Creme
- 100 g Cashews
- 100 ml Pflanzenmilch (ungesüßt)
- 2 EL Hefeflocken
- 1 EL Stärke
- 1 EL Zitronensaft
- 1 TL Oregano
- 1 TL Thymian
- Salz, Pfeffer
Anleitungen
- Als erstes die Cashews für die Creme vorbereiten. Dafür die Nüsse in eine kleine Schüssel geben, mit kochendem Wasser übergießen und die Schüssel vorerst beiseitestellen.
- Für den Teig Wasser, Hefe und Zucker in eine kleine Schüssel geben und miteinander verrühren und etwa 10 Minuten warten, bis die Hefe beginnt, Blasen zu werfen.
- Mehl, Salz und die geschmolzene Butter in eine Schüssel geben, dann die Hefemischung hinzufügen und alles zu einem glatten, elastischen Teig verkneten. Für ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen, bis der Teig sich etwa verdoppelt hat.
- Eine Springform mit Backpapier auskleiden, den Teig hinein geben und flach bis an den Rand drücken. Anschließend nochmals für ca. 30 Minuten gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Fenchel waschen, halbieren und die Zwiebeln schälen und vierteln. Beides anschließend in dünne Streifen schneiden. Dann in einer Pfanne mit etwas Öl andünsten, bis die Zwiebeln leicht glasig werden.
- Für die Cashew-Creme die eingeweichten Cashews und alle weiteren Zutaten in einen Mixer geben oder mit einem Pürierstab zu einer sämigen Masse pürieren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken, über die Füllung geben, die Bohnen hinzufügen und alles gut miteinander vermengen.
- Die Füllung nun auf dem vorbereiteten Teig verteilen, glattstreichen und für 40-45 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 170° (Umluft) backen, bis sich eine goldbraune Kruste bildet.
Schmeckt super lecker! Danke! 🙂
Hallo Anna,
ein kleiner Kommentar, der uns ganz groß werden lässt. <3
Vielen lieben Dank für dein Feedback und lass es dir weiterhin schmecken.
Toastige Grüße Eden