Wir zelebrieren gerade ordentlich den Herbst-Blues: Wir verfluchen die kurzen Tage, meckern über viel zu früh das Haus verlassen und viel zu spät wieder nach Hause kommen und allen voran die Zeit dazwischen. Aber es gibt einen kleinen Silberstreif am Horizont: Sofa, Kuscheldecke, Netflix – und unser Paprika-Champignon-Chili. Hach! Da sind fast alle Sorgen gegessen…
Ich weiß ja nicht, woran das liegt. Aber wenn Eden hocherfreut Suppe oder Eintopf ankündigt, lege ich erst einmal meine Stirn ganz tief in Falten. Wir sind ja auch nicht viel mehr als die Summe unserer Erfahrungen… Bei Suppe musste ich lange Jahre immer an die wahrhaftig verhasste Spargel-Creme-Suppe meiner Oma denken, auch wenn sie eine köstliche Champignon-Suppe im Repertoire hatte. (Obwohl wahrscheinlich keine Suppe never-ever die köstliche Cheeseburger-Suppe toppen kann.) Und bei Eintopf war es ähnlich… Linsen-Eintopf und Co? Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen, bitte!
Nun ist es aber so, dass so ein Chili eigentlich nicht groß was anderes ist als ein Eintopf. Ein bisschen exotischer vielleicht, aber immer noch in einem Topf gemacht und zig leckeres Zeug reingeschmissen. Und bei Chili kann ich eigentlich nie nein sagen, sei es nun ein Kürbis-Chili, ein Chili sin Carne-Salat oder auch Weißes Chili. Und wenn Ihr uns ein bisschen kennt, dann wisst Ihr bestimmt, dass eine Sache wirklich immer geht – Champignons! Zudem werden Paprika hier ja auch eher inflationär verwendet…
Das Chili ist nicht nur schön scharf, sondern auch wahnsinnig lecker. Und wirklich genau das Richtige, wenn man abends durchgefroren nach Hause kommt, Gott und die Welt verflucht und Kohldampf ohne Ende schiebt. Eine warme Portion vom Paprika-Champignon-Chili, und es geht einem gleich besser!
Ein Paprika-Champignon-Eintopf hätte paradoxerweise wahrscheinlich nicht für solche Entzückung gesorgt. Ich glaube, es liegt mitunter daran, dass ich gerne Sachen nacheinander esse. Ich arbeite mich da immer so ein bisschen vor auf dem Teller… Von nicht so lecker bis könnte ich den ganzen Tag essen. Jeder hat wohl so seine Marotten… Und vielleicht lerne ich ja auch noch, die Furcht vor dem altbackenen Eintopf ein für alle mal zu verlieren. Ab jetzt sage ich einfach zu jedem One-Pot-Gericht, ob es nun Chili oder Curry ist, einfach “Eintopf”! Das wird schon klappen… oder? 😉
Paprika-Champignon-Chili – Scharfe Sache!
Zutaten
- 400 g Champignons
- 300 g Paprika
- 2 Dosen Stückige Tomaten (je ca. 280g)
- 1 Dose Kidneybohnen (ca. 250g)
- 1 Dose Mais (ca. 285g)
- 3 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 150 ml Gemüsebrühe
- 2 EL Worcestersauce
- 2 TL Paprikapulver (rosenscharf)
- 1 TL Thymian
- 1 TL Chili-Flocken
- Salz
Anleitungen
- Zuerst wird alles vorbereitet. Dazu die Champignons putzen und vierteln. Die Paprika waschen und in grobe Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen und würfeln. Und den Knoblauch schälen und fein hacken.
- In einer heißen Pfanne mit etwas Öl die Pilze anbraten, bis sie gut gebräunt sind.
- In der Zwischenzeit in einem großen Topf mit etwas Öl den Knoblauch und die Zwiebeln glasig anbraten. Dann die Gewürze hinzufügen und alles für einen Moment weitergaren, bis es gut duftet.
- Paprika, Kidneybohnen, Mais und Pilze zu den Zwiebeln geben und mit Gemüsebrühe, Worcestersauce und Tomaten aufgießen und gut verrühren.
- Nun das Chili auf mittlerer Hitze für ca. 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend kräftig mit Salz abschmecken und fertig!
Worcestersauce ist nicht vegan! Macht mir ja nichts aus, da ich alles esse.
Nur so als Tipp! 🙂
Hallo Markert,
du hast Recht. In der traditionellen Variante werden Sardellen mit verarbeitet. Aber es gibt auch vegane Varianten. Die Worcester Sauce von “Sanchon, “Altenburger Original” und “Appel” zum Beispiel. 🙂
Toastige Grüße
Eden